Birte und Arne Sönnichsen sowie Daniela Della Corte können wirklich stolz sein: Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bei den Dreien für ihren tollen Einsatz während der Hochwasserkatastrophe im Frühsommer sehr bedankt: Er "achtet den Einsatz Anderer für das Gemeinwohl außerordentlich und weiß diese gute Tat zu schätzen."
Im Grundkurs der Jahrgangsstufe 10 hatte Erdkundelehrer Matthias Reichelt im Rahmen der Thematik "Gefährdete Umwelt" damals eine "aktuelle Stunde eingeschoben.
Dadurch angeregt war den drei Schülerinnen und Schülern schnell klar, dass man nicht tatenlos rumsitzen und nur zusehen könne. Die Schulleitung stellte sie frei: Sie nahmen sofort Kontakt zu den Beauftragten in den Katastrophengebieten auf. Schnell war ds Einsatzgebiet in Schönfeld/Sachsen-Anhalt, gefunden. Nach einer über 11-stündigen Autofahrt mit vielen Umwegen wegen überfluteter Straßen erreichten Sie spätabends über die einzig noch befahrbare Straße endlich Schönfeld in der Nähe von Stendal.
In den beiden nachfolgenden Tagen galt es, Wasser abzupumpen, aufzuräumen, Sandsackdeiche aufzubauen, aber an anderer Stelle auch wieder abzubauen. Letzteres war wegen der durchnässten Sandsäcke um ein Vielfaches schwerer. Abends sanken sie völlig erschöpft ins Bett, um am nächsten Tag auch bei einer Deichsprengung dabei zu sein.
Die Drei haben auch die Wut und Enttäuschung der Bewohner erlebt, wenn die Einsatzkräfte der Bundeswehr oder des Technischen Hilfswerkes nicht so präsent waren, wie man sich dies erhofft hatte. Man fühlte sich im Stich gelassen, weil die Gefahr angeblich zu hoch sei oder die Rettung der Gebäude aussichtslos sei. Beeindruckt waren die Schüler, wie sich die Dorfgemeinschaft solidarisierte, eine Eigeninitiative gründete und auf eigene Faust versuchte, ihr Hab und Gut zu retten - dies trotz Evakuierungsplänen. Bis zum letzten Moment haben sie dabei geholfen.
"Die Rückfahrt nach Brauweiler traten wir mit einem ganzen Haufen sehr prägender Erfahrungen an, aber vor allem mit einem guten Gefühl.
Wolfgang Stark