Dass Klassen und Ensembles auf dem Konzertpodium Musikstücke präsentieren, die sie in diesem Schuljahr im Musikunterricht erarbeitet haben, ist zwar seit mittlerweile vier Jahren Tradition. Aber mit gut 140 Mitwirkenden und rund 170 Zuhörern sprengte die Veranstaltung am 10. April 2014 definitiv den bisherigen Rahmen und zog ins Foyer des AGB um. Für viele Kinder der Klassen 5a, 5b, 5c, 5d, 5f, 6b und 6c war es das erste Mal, dass sie vor einem überfüllten Saal auf der Bühne im grellen Scheinwerferlicht standen. Die Bläsercombo hat mehr Routine im Auftreten vor Publikum, trotzdem ist auch erfahreneren Musikern Lampenfieber nicht fremd. Doch das Konzept des Fachbereichsteams, möglichst viele Kinder in die Konzertsituation zu führen, damit sie sich als Musiker, als Menschen und als Klassengemeinschaft bewähren und an dieser Erfahrung wachsen - manche sogar über sich hinaus -, ging auf: Konzentrierte und leistungsstarke Kinder, routinierte Musiker (Einstudierung und Leitung der Beiträge: Susanne Duwe, Bettina Landgraf, Anja Schreiner, Norbert van Reimersdahl, Leitung der Bläsercombo: Anja Schreiner) und ein aufgeschlossenes Publikum sorgten für gespannte Ruhe im Saal, eine trotz der Menschenmassen disziplinierte Durchführung des Programms und ein Konzert, in dem einige intensive Musikerlebnisse möglich wurden.
Da setzte zum Beispiel die Klasse 5f nach der groovig-entspannten Eröffnung der 6c ("See you later, Alligator") dem Publikum mit einer "Ungaresca" aus dem 16. Jahrhundert einen echten Ohrwurm vor, oder die Klasse 6b verzauberte die Zuhörer mit dem Lied "Vois sur ton chemin" und einer Percussion-Nummer "Alles Pappe" mit farbigen Pappbögen als Instrumenten, die nicht nur gut klang, sondern auch gut aussah. Die Bläsercombo brachte Spannung in den Saal mit dem wohlbekannt gefährlichen Sound eines James-Bond-Medleys, die Klasse 5c überraschte die Zuhörer mit einem unverhofften Wechsel zwischen zwei musikalischen Welten: vom "Abendsegen" aus "Hänsel und Gretel" zu "We will rock you" in 10 Sekunden. Und was an Klassenmusizieren sonst noch alles möglich ist, erfuhr man in diesem Konzert auch, ins rechte Licht gesetzt und angemessen beschallt von der Technik-AG (Leitung: Josef Borsbach). Für alle Beteiligten war klar: Das hat gut funktioniert, das hat Spaß gemacht, das machen wir wieder so.
B. Landgraf