Erdkunde-ExkursionAm Montag, den 27. Juni 2016, traf sich der Erdkunde-Leistungskurs der Q1 um 9 Uhr mit Herrn Berghaus und Herrn Schray an den Domtreppen vor dem Kölner Hauptbahnhof. Grund dafür war eine Exkursion durch einige Stadtviertel Kölns, auf der mit dem Fahrrad das erfahren und gesehen werden sollte, was zu vor theoretisch besprochen wurde.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits mehrere Monate zuvor im Unterricht mit dem Thema Stadtentwicklung beschäftigt und hatten somit ein breites Wissen, um den umfangreichen und informativen Beiträgen der Lehrer über die historisch-genetische Stadtentwicklung und die funktionale Gliederung der Stadt zu folgen.

Vormittags bewegte sich der Kurs innerhalb der nördlichen Altstadt. Der Start der Exkursion war bei zwei Relikten aus der Römerzeit: dem nördlichen Stadttor und einem Teil der Stadtmauer. Schnell wurde man aber von der Realität eingeholt, als man über die stark befahrene Nord-Süd-Fahrt in Richtung Oper und Schildergasse fuhr, welche als negatives Beispiel der Umsetzung des Leitbildes "Autogerechte Stadt" galt. Wir machten nicht nur an mittelalterlichen Bestandteilen der Stadt wie dem Alter Markt oder dem Fischmarkt mit seinen bekannten giebelständigen bunten Häusern Halt, sondern es wurde sich ebenfalls mit moderner Architektur wie den Kranhäusern am westlichen Rheinufer intensiv auseinandergesetzt. Darüber hinaus sollten sich die Schüler jederzeit darüber Gedanken machen, welche Leitbilder im Stadtbild zu erkennen sind oder welche Daseinsgrundfunktionen in den jeweiligen Räumen zu den unterschiedlichen Epochen erfüllt werden und wurden (oder auch nicht). Obwohl am Rheinauhafen ein beeindruckender revitalisierter Raum entstanden ist, fehlten dort Menschen, was ihn sehr steril wirken ließ. Wo versorgt sich eigentlich die dort wohnende Bevölkerung, wenn es keine Geschäfte gibt, und welche Kinder möchten auf einem der langweiligen Designerspielplätze spielen, fragten wir uns.

Erdkunde-ExkursionErdkunde-Exkursion

Vor der stärkenden Mittagspause in der Nähe des Chlodwigplatzes hatte der Kurs das Gründerzeitviertel bis zum Volksgarten durchfahren, welches einen gewaltigen Kontrast zum vorherigen Raum darstellte. Hier wurden v.a. Stadtentwicklungsprozesse des 19. und frühen 20. Jh. sowie Prozesse der sozialen Segregation angesprochen. Danach ging die Tour weiter über die Südbrücke des Rheins in Richtung Deutz. Nach mehreren Zwischenstopps wie z.B. am Deutzer Hafen, welcher in den nächsten Jahren im Fokus der Stadtentwicklung der Stadt Köln stehen wird, und dem Rheinboulevard, einem gelungenen städtischem Raum, der dem Menschen zurückgegeben wurde, neigte sich der Ausflug um ca. 15 Uhr mit einer Fahrt auf den LVR-Turm dem Ende entgegen. Die Sicht über die Stadt, die wir eben noch von unten erkundet hatten, war beeindruckend und ermöglicht noch mal einen ganz anderen Blick auf die Stadt.

Erst an der letzten Station, dem Belgischen Viertel, fing es an zu regnen. Das Wetter hat größtenteils mitgespielt und die Schülerinnen und Schüler stiegen auf die Vorträge der Lehrer hin in eine engagierte Diskussion ein. Zuletzt lässt sich sagen, dass der Ausflug anregend und interessant war. Der Tag hat Schülern wie Lehrern Spaß gemacht ... wenn er auch etwas anstrengend war (Nun ja; sind halt noch keine Ferien! (-: Anm. des Lehrers). Alles in allem eine gelungene Exkursion!

J. Grotenhöfer (Q1), L. Berghaus