Los geht es um 18 Uhr: Die Schüler bekommen die Aufgaben der ersten Runde. Was dann folgt, ist 14 Stunden Kopfarbeit. Von Freitag, dem 22.11.2013, auf Samstag, dem 23.11.2013, fand wieder die „Lange Nacht der Mathematik“ statt.
Das Abtei-Gymnasium war in diesem Jahr zum ersten Mal mit 45 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 bei dem Wettbewerb dabei, der in Schleswig-Holstein seinen Anfang nahm und heute mehr als 14000 Schüler in ganz Deutschland zum nächtlichen Knobeln bringt.
Die Idee zum Mathe-Marathon stammt von einem Lehrer aus dem schleswig-holsteinischen Neumünster. Der inzwischen pensionierte Pädagoge organisiert seit 1999 einen jährlichen Termin, zu dem sich Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet anmelden, diesmal 293 Schulen mit 14115 Teilnehmern.
Die Schüler durchlaufen bei dem Wettbewerb drei Runden, in denen es jeweils zehn Aufgaben zu lösen gibt. In den ersten beiden Runden müssen die Teilnehmer lediglich das Ergebnis übermitteln. Wenn alle zehn Aufgaben gelöst wurden, sind alle Schüler der jeweiligen Jahrgangsstufe weitergekommen. Anders in Runde drei: Hier gibt es zwei- bis maximal vierköpfige Gruppen, die auch ihre Lösungswege dokumentieren und nach Neumünster übermitteln. Sieger ist dann, wer die meisten Punkte erzielt.
Begonnen hat die Mathenacht am AGB mit dem „Beziehen“ der in zu Arbeits- und Schlafräumen umfunktionierten Klassenräumen. Die Schüler machten sich anschließend engagiert und motiviert an die ersten zehn gestellten Aufgaben der ersten Runde, die in Teilen für eine erste Wettbewerbsrunde sehr anspruchsvoll gewesen sind. Davon ließen sich die Teilnehmer jedoch nicht unterkriegen.
Exakt um 23.36 Uhr war nämlich ein kollektiver Jubelschrei zu hören. Die Schüler aus dem Jahrgang 9 haben als Erste alle Aufgaben aus Runde eins richtig gelöst – und die Freigabe für Aufgabenblock zwei erhalten. Mit neuem Elan und ersten leichten Anzeichen der Ermüdung ging es an die nächsten zehn gestellten Aufgaben, die den Komplexitätsgrad aus der ersten Runde noch übersteigen sollten. Zur nervlichen Unterstützung lagen jedoch Süßigkeiten stets bereit. Auch wurde der Hunger mit einem gemeinsamen Pizza-Essen gestillt, sodass fast alle Schüler die zweite Runde noch aktiv bestritten haben. Wer dennoch in der langen Nacht den Nullpunkt des Nachdenkens erreicht hat, legte sich in den mitgebrachten Schlafsack in einen der Klassenräume oder versuchte sich mit Cola über Wasser zu halten.
Um zirka halb fünf erreichten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 fast zeitgleich die lang ersehnte dritte Runde, was gleichzeitig als Erfolg zu werten ist, denn dies schafften insgesamt nicht einmal 40% aller teilnehmenden Gruppen. Doch noch immer war bei der Mehrzahl der Teilnehmer nicht an Aufhören oder gar Schlaf zu denken. Im Gegenteil: die Schülerinnen und Schüler arbeiteten intensiv bis kurz vor Abgabeschluss, was sich auch im Endergebnis widerspiegelt. Besonders hervorzuheben sind hierbei die Leistung von Ira Bäker, Alina Polifke, Jasmin Roth und Alina Schneidegger wie auch die von Lukas Dahlberg, Ivo Landmann und Christian Zimmermann, die in der Jahrgangsstufe 9/10 bundesweit einen gemeinsamen 8. Platz erreichen konnten.
Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei den Kolleginnen und Kollegen Frau Edelhoff, Frau Sommerhäuser, Herrn Berk, Herrn Ehrhart und Herrn Stromenger bedanken, die am Abend bzw. in der Nacht tatkräftige Hilfe geleistet haben. Darüber hinaus danke ich dem Förderverein für seine finanzielle Unterstützung zur „Langen Nacht der Mathematik“.
Th. Schleper