Chinaaustausch 2013Über 8870 km Luftlinie liegen zwischen der Ostküste Chinas und Köln, ganz zu schweigen von den kulturellen Unterschieden. Trotzdem, vielleicht gerade deswegen hat Frau Meurer seit fast 20 Jahren den Schüleraustausch Shanghai, Tai’an und Peking begleitet. Dieses Jahr hatten wir, d. h. 13 Schüler der Stufen 6-12 und Herr Schuster, die Chance, dieses faszinierende Land kennenzulernen.

Vom 27.10. bis zum 9.11.2013 besichtigten wir die drei Städte und gewannen Einblicke in die chinesische Kultur und die unterschiedlichen Lebensstile. Der Auftakt unserer Reise war Shanghai, die zweitgrößte Stadt Chinas. Dort kamen wir am 29.10.2013 nachts an und suchten am Morgen gleich eines der wenigen, noch erhaltenen alten Viertel Shanghais auf. Im Viertel um den Yu-Garten, einem aus dem 16. Jh. stammenden privaten Park, können diese Häuser noch besichtigt und genutzt werden. U. a. befindet sich dort auch ein Teehaus, in dem wir unsere erste Einführung in die chinesische Teekultur bekamen.

Allerdings ist Shanghai eine Stadt im ständigen Wandel, was uns bei der Besichtigung großer, für die moderne Stadt so typischer, Straßen und Gebäude, einer Flussfahrt und dem Besuch im bekannten Shanghai-Zirkus deutlich wurde. Trotz aller Moderne durfte natürlich auch eine Seidenfabrik und das National Museum nicht auf dem Programm fehlen.

Am 31.10 reiste unsere Gruppe in Begleitung des Reiseleiters Herrn Jin Zhang nach Tai’an ab.

Chinaaustausch 2013Chinaaustausch 2013

Dort wurden wir von der Schulleitung und unseren Austauschschülern begrüßt. Bevor wir mit unseren Partnern in den Unterricht „entlassen“ wurden, unterzeichneten Herr Schuster und der Direktor der Tai’an Donyue Middle School noch ein Papier zur Aufrechterhaltung des Schüleraustauschs zwischen den beiden Schulen.

Der darauffolgende Unterricht war für uns Schüler eine komplett neue Erfahrung. Jeder von uns nahm am Unterricht des Partnerschülers und ca. 60 anderen Kindern teil, ohne die Sprache in irgendeiner Hinsicht zu verstehen. So lernten wir alle Naturwissenschaften aufs Neue schätzten, weil sie das einzige waren, das wir uns zusammenreimen konnten. Die Gastfamilien nahmen uns nach dem Unterricht freundlich auf, auch wenn uns ihre große Gastfreundschaft etwas verunsicherte.

Rückblickend lernten wir in Tai‘an den chinesischen Lebensstil wohl am besten kennen, auch das Programm beinhaltete u. a. Kong-Fu-Unterricht, Kaligraphie, „Papier-Schneiden“ und chinesische Malerei. Außerdem bestiegen wir den wichtigsten taoistischen (daoistischen) Berg, den Taishan. Die Tempel um den Gipfel gelten als die bedeutendsten des taoistischen Lebensstils, allein deshalb hat sich der Aufstieg über die 6293 Stufen gelohnt.

Nach der Rückkehr vom Taishan brachte uns der Nachtzug zu unserem letzten Reiseziel. In Peking, der Hauptstadt Chinas, verabschiedete sich Herr Zhang und wir fuhren zur Yi Hai Garden School. Dort wurden wir freundlich, aber zum Glück nicht ganz so förmlich wie in Tai’an, empfangen. In einer Begrüßungsrede hob der Schulleiter Herr Liu die Bedeutung des Austausches zwischen Deutschland und China hervor und dankte vor allem auch Frau Meurer und Herrn Schuster. Dem können wir Fahrtteilnehmer nur zu stimmen. Danach lernten wir unsere Austauschpartner kennen, sie gingen wieder in den Unterricht und wir besichtigten den Park beim Himmelstempel.

In den folgenden Tagen waren wir die meiste Zeit auf Besichtigungstouren und Verbrachten die Abende bei den wesentlich „westlicheren“ Gastfamilien. Innerhalb Pekings besuchten wir den „Platz des himmlischen Friedens“ (größter Versammlungsplatz der Welt), die verbotene Stadt, die Olympiastadien von „Beijing 2008“, den Sommerpalast, den Distrikt 798, ein Künstlerviertel, u. v. m. Allerdings fiel uns auf, dass die jungen Lehrer, die uns begleiteten, trotz der Dichte an Sehenswürdigkeiten, kaum etwas über ihre Geschichte wussten.

Das für viele von uns faszinierendste Bauwerk lag aber außerhalb der Stadt: Die Große Mauer. Obwohl wir nicht genau bestimmen konnten, auf welcher Seite das alte China lag, war es auf jeden Fall ein beeindruckendes Erlebnis.

Die Woche in Peking verging wie im Flug, was zum einen an den vielen Eindrücken, zum anderen aber auch an unseren netten Gastfamilien lag.

Einen kleinen Dämpfer gab es zum Schluss leider auch: Im „Länderbasketballspiel“ Deutschland gegen China zockten uns unsere Austauschschüler gnadenlos ab. Deshalb freuen wir uns auf den Gegenbesuch und die Revanche im Fußball.

Laura Dötsch, David Schuster