Am 02.05.2017 wurden Direktkandidaten und Kommunalpolitiker der sieben erfolgversprechendsten Parteien der NRW-Landtagswahl im Rhein-Erft-Wahlkreis I am Abtei-Gymnasium Brauweiler im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu fünf Zukunftsthemen befragt und dabei auf Herz und Nieren geprüft. Das Ziel der Veranstaltung war es, Schülerinnen und Schüler der Oberstufe für Themen der Kommunal- und Landespolitik zu begeistern und sie für die Unterschiede der einzelnen Parteiprogramme zu sensibilisieren.
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Etwas mehr als eine Stunde hatten die moderierenden Politiklehrer Zeit, den anwesenden Gästen spannende Aussagen zu entlocken. So lobte Dierk Timm (SPD) nicht nur die bisherige rot-grüne Regierungspolitik, sondern fiel auch durch eine emotionale Abgrenzung zur AfD auf. Andere Politiker wie beispielsweise Hans Decruppe (DIE LINKE) hoben mit viel Pathos die soziale Gerechtigkeit oder wie Jannis Milios (Piratenpartei) das notwendige Engagement jedes einzelnen Bürgers trotz großer Technikabhängigkeit und Finanzknappheit hervor. Romina Plonsker (CDU) beeindruckte mit ihren eigenen, noch nicht lange zurückliegenden, Schulerfahrungen, die sie in konkrete Politik umzumünzen versucht. Hierbei äußerten einige Schüler jedoch auch Kritik, dass mehrere Politiker Nähe zu den Schülern aufzubauen versuchten, indem sie ihre eigenen Kinder oder persönliche Anekdoten einfließen ließen, dies jedoch von den Sachthemen abgelenkt hätte. So fiel auch einigen auf, dass Roger Beckamp (AfD) entgegen aller Erwartungen einen moderaten Stil an den Tag legte und sachliche Argumente ohne Emotionalisierung in die Diskussion einbrachte. Isabelle Batzdorf (FDP) trug ihre liberalen Ideen vor und Anja von Marenholtz (Bündnis 90/Die Grünen)) versuchte nicht nur die Schulpolitik ihrer Partei vor Kritik in Schutz zu nehmen, sondern auch die nachhaltige Verantwortung in die Landespolitik zu verdeutlichen.
Den Schülerinnen und Schüler wurden nicht nur Politiker mit hohem Identifikationspotential vorgestellt, sondern auch das Erkennen von unscheinbaren Allianzen zwischen Parteien oder Politikern ermöglicht. Allgemein kritisiert wurde, dass zuweilen eine Tiefe der Auseinandersetzung fehlte, zwischendurch mit sich widersprechenden Angaben hantiert wurde, und die Diskussion teilweise mehr einer Verkaufsveranstaltung glich als einem echten Dialog. Nichtsdestotrotz wurden mehrfach der individuelle Erkenntnisgewinn und die hohe Anzahl an anwesenden Parteien hervorgehoben, sodass zum Schluss alle Beteiligten von einer gelungenen Veranstaltung sprachen.
A. Bialobrzeski