Im Rahmen des Deutschunterrichts haben die Schüler:innen der Klassen 9b und 9d das Tagebuch der Anne Frank behandelt.
Die intensive Lektüre und die Arbeit an einem Leseportfolio mündeten in eine gemeinsame Exkursion nach Amsterdam, um das Anne-Frank-Haus zu besuchen:
Wir, die Klasse 9b und 9d, waren am Montag, dem 22.04.2024 auf einer Exkursion in die Hauptstadt der Niederlande - Amsterdam. Wir sind in Köln mit dem ICE gestartet und circa 3 Stunden später in Amsterdam angekommen, wo wir zunächst in kleineren Gruppen die Grachten der Innenstadt erkundet haben. Dort wurde dann gegessen, geshoppt und durch enge Gassen und Brücken gebummelt; durch das schöne, warme Wetter hat sich die Stadt von ihrer schönsten Seite gezeigt. Um 14.30 Uhr haben wir uns vor dem Museum des Anne-Frank-Hauses getroffen, haben Tickets und Audioguides bekommen und konnten dann in die Geschichte der Familie Frank und der vier anderen Hinterhausbewohner eintauchen. Nach einigen Vorräumen sind wir dann ins Hinterhaus eingetreten, welches viel enger und bedrückender wirkte als in unseren Vorstellungen - dunkle Räume und steile Treppen folgten eine auf die andere. Am Ende des Rundgangs sahen wir dann auch das Original-Tagebuch von Anne. Alles in allem war das Museum sehr interessant, aber auch traurig, weil es nochmal zeigte, dass es nicht nur eine erfundene Geschichte, sondern das Tagebuch eines Mädchens in unserem Alter ist. Aus diesem Grund waren wir auch froh wieder draußen in der Freiheit zu sein und fragten uns, wie die Versteckten es geschafft hatten, diese schrecklichen Zeiten auszuhalten.
Anschließend liefen wir zu dem „Nationaal Holocaust Namenmonument“, wo unzählig viele Namen der Opfer des Nationalsozialismus auf Backsteine geschrieben sind, die zusammen mit Spiegeln obendrüber Mauern bilden und aus der Vogelperspektive in Hebräisch die Worte „Im Gedenken“ formen.
Danach blieb uns noch eine Stunde Zeit entlang an weiteren Grachten zurück zum Bahnhof zu gelangen, wo wir uns auf den Weg zurück nach Köln begeben haben. Insgesamt war es für Schüler:innen und Lehrer:innen ein gelungener Tag, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Carolin Förster
Im Gedächtnis der Schüler:innen bleiben zum Beispiel diese Erfahrungen und Eindrücke:
„Neben dem Anne-Frank-Haus selbst hat mich auch das Museum und die darin ausgestellten Dokumente sehr beeindruckt. Insbesondere die Videobotschaften von Otto Frank und den Helfern waren sehr bewegend. Bis zum letzten Augenblick haben sie sich gewünscht, dass ihre Familie und ihre Freunde wiederkehren und die Hoffnung nicht verloren. Sie erheben ihre Stimme für die Toten, die es nicht mehr tun können.“
„Ich fand es sehr beeindruckend zu sehen, wo Anne Frank wirklich gewohnt hat, da es sehr dabei geholfen hat zu realisieren, dass die Geschichte wirklich wahr ist.“
„Ich fand es vor allem interessant, wieviel kleiner die Räume des Hinterhauses waren als ich sie mir vorgestellt hatte.“
„In dem Hinterhaus konnte man sich sehr gut in die damalige Lage hineinversetzen. Auch wenn die Räume fast leer waren, konnte man durch Bilder an der Wand, die das volle und belebte damalige Zimmer darstellten, den Raum fast so sehen wie Anne Frank ihn sah. Die Vorstellung im gleichen Zimmer zu sitzen, wie Anne Frank es tat war etwas bedrückend, aber es war doch eine sehr schöne und wichtige Erfahrung, welche uns allen hoffentlich noch einmal gezeigt hat, wie schlimm es damals gewesen sein muss, und dass wir diese Menschen in Erinnerung halten müssen.“
Wie diese Erinnerung lebendig bleiben kann und in Werte und Engagement münden kann, bleibt auch weiterhin unser Thema im Unterricht und darüber hinaus auch im Kulturprojekt der 9d, das sich mit Europa und den demokratischen Grundwerten auseinandersetzt.
Wir freuen uns über eine gelungene Exkursion und noch mehr darüber, wenn allen bewusst geworden ist, dass Betroffenheit auch bedeutet, sich für Demokratie und Menschlichkeit einzusetzen.
Britta Gelb, Andreas Georg und Sandra Ruschhaupt