Willkommen im Abtenteuer Philosophie
Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum wir Menschen so oft über das Leben nachdenken? Warum wir lachen, träumen, uns wundern? In der Philosophie geht es genau darum: Fragen zu stellen und gemeinsam Antworten zu finden!
Im Philosophieunterricht lernt ihr, die Welt mit anderen Augen sehen, um Neues zu entdecken und eigene Ideen zu entwickeln.
Wir diskutieren über spannende Themen, wie Freundschaft, Glück und Gerechtigkeit.
Habt ihr euch zum Beispiel schon einmal gefragt:
Was macht einen echten Freund aus?
Muss ich immer die Wahrheit sagen?
Können Tiere eigentlich auch denken?
Ist Spaß haben und glücklich sein das Gleiche?
Woher weiß man, was richtig oder falsch ist?
Im Philosophieunterricht gibt es keine falschen Antworten – nur spannende Gedanken, die uns immer wieder überraschen.
Lasst uns zusammen auf diese Abenteuerreise gehen und die großen Fragen des Lebens erforschen.
Denn Philosophie bedeutet, neugierig zu sein um die Welt und ihre Menschen besser zu verstehen!
Liebe Eltern,
im Fach „Praktische Philosophie“ beschäftigen wir uns gemeinsam mit den spannenden, oft komplexen Fragen, die Ihre Kinder bewegen. Dabei versuchen wir, in einem offenen Dialog Antworten zu finden.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, über grundlegende Aspekte des menschlichen Zusammenlebens nachzudenken und eigene Standpunkte zu entwickeln. Sie setzen sich mit Begriffen wie Gerechtigkeit, Freundschaft, Wahrheit und Verantwortung auseinander und entdecken, wie sie diese in ihrem Alltag anwenden können.
Dabei stehen keine fertigen Lösungen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erkunden und das Verstehen vielfältiger Perspektiven. Dieser Unterricht bietet den Lernenden Raum, sich selbst und die Welt um sie herum gedanklich zu erforschen und kritisch zu hinterfragen. Er fördert das analytische Denken, stärkt die Empathie und unterstützt sie darin, ihre Ansichten klar, respektvoll und begründet zu äußern.
In der „Praktischen Philosophie“ erwerben die Schülerinnen und Schüler wichtige Fähigkeiten, um in einer komplexen und diversen Welt offen, neugierig und achtsam zu handeln – und so ihren eigenen Platz darin selbstbewusst zu finden.
Einleitung in das Curriculum des Faches „Praktische Philosophie“
Die Fragenkreise des Fachs „Praktische Philosophie“ bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auf verständliche und lebensnahe Weise zentrale Themen der Philosophie zu erkunden. Durch die praxisorientierte Auseinandersetzung mit diesen Fragen erschließen sie sich die fünf großen Bereiche der philosophischen Reflexion: Anthropologie, Ethik, Staatsphilosophie, Erkenntnistheorie und Metaphysik.
Im Bereich der Anthropologie, der Lehre vom Menschen, setzen sich die Lernenden im Fragenkreis „Die Frage nach dem Selbst“ mit grundlegenden Fragen der menschlichen Existenz auseinander. Themen wie Identität, Freiheit und Unfreiheit oder das Zusammenspiel von Gefühl und Verstand ermöglichen es ihnen, über das eigene Selbstbild und das Wesen des Menschseins nachzudenken. Auch die Dualität von Leib und Seele wird hier erkundet, was einen Zugang zu zentralen anthropologischen Fragestellungen eröffnet.
Die Ethik, die sich mit den Prinzipien des richtigen Handelns befasst, wird in mehreren Fragenkreisen vertieft. Im Fragenkreis „Die Frage nach dem guten Handeln“ reflektieren die Kinder über das Spannungsfeld von Gewissen, Freiheit und Verantwortung sowie den Umgang mit Konflikten und Werten. Der Fragenkreis „Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft“ greift ethische Fragestellungen auf gesellschaftlicher Ebene auf, indem Themen wie Recht und Gerechtigkeit, Frieden und Armut im Vordergrund stehen. Der Dialog über diese Aspekte fördert ein tiefes Verständnis von moralischen Werten und der sozialen Verantwortung.
Die Erkenntnistheorie, die Lehre vom Wissen und der Wahrheit, spiegelt sich im Fragenkreis „Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien“ wider. Hier beschäftigen sich die angehenden Philosophinnen und Philosophen mit zentralen Fragen zur Wahrheit und der Differenzierung von Schein und Wirklichkeit. Die Auseinandersetzung mit Medien und den Grenzen zwischen Virtualität und Realität, hilft ihnen, ein kritisches Verständnis über die Art und Weise zu entwickeln, wie wir Wissen erlangen und Informationen verarbeiten. In diesem Themenfeld wird auch der Bereich der KI- und Medienethik verstärkt in den Blick genommen.
Die Metaphysik, die sich mit den grundlegenden Strukturen der Wirklichkeit und des Seins befasst, kommt insbesondere im Fragenkreis „Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn“ zur Geltung. Hier setzen sich die Kinder mit existenziellen Fragen zu Schöpfung und Evolution, dem Sinn des Lebens und der Endlichkeit durch Sterben und Tod auseinander. Diese Themen regen zu tiefen Überlegungen über den Ursprung des Lebens und die menschliche Existenz an.
Auch der Fragenkreis „Die Frage nach Natur und Technik“ bietet eine Metaphysik-nahe Perspektive, indem er die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Umwelt thematisiert. Die Kinder erforschen hier Fragen zu Natur, Technik und den Risiken sowie der Balance zwischen Ökonomie und Ökologie, um das Verhältnis zwischen Mensch und Welt kritisch zu hinterfragen. Sowohl ethische als politische Fragestellungen zur Verantwortung des Menschen für seine Umwelt werden hier im Unterricht behandelt.
Durch diese Fragenkreise wird den Schülerinnen und Schülern ein lebensnaher und anwendungsbezogener Zugang zu den großen philosophischen Themen eröffnet. Sie lernen, abstrakte Konzepte in konkreten Lebenssituationen zu verankern und entwickeln ein vertieftes Verständnis für die menschliche Existenz, das Handeln und die Welt um uns herum.
Einleitung in das Curriculum des Faches „Philosophie“
Das Fach Philosophie eröffnet Schülerinnen und Schülern den Zugang zu den großen Fragen des menschlichen Handelns, der Erkenntnis und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Hier erwerben und vertiefen sie ihre Kompetenzen, die weit über den philosophischen Diskurs Wirksamkeit entfalten können.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre eigene Position in der Welt reflektiert und kritisch zu hinterfragen, komplexe Probleme methodisch anzugehen und tragfähige Entscheidungen zu treffen. Diese Fähigkeiten sind von großem Wert für ein gelingendes Leben in einer zunehmend komplexen und globalisierten Gesellschaft.
Im Inhaltsfeld 1: Der Mensch und sein Handeln ergründen die Lernenden das Wesen des Menschen als ethisch und politisch handelndes Individuum.
Sie setzen sich kritisch mit der Unterscheidung zwischen Mensch und Tier auseinander und diskutieren Fragen zum menschlichen Freiheitsstreben sowie zur Gültigkeit moralischer Maßstäbe in verschiedenen kulturellen Kontexten.
Hier wird Sachkompetenz erworben, indem die Schülerinnen und Schüler fundierte Kenntnisse über philosophische und ethische Grundbegriffe entwickeln. Beispielsweise analysieren sie in Diskussionsrunden, inwieweit das Streben nach individueller Freiheit mit gesellschaftlichen Normen kollidiert. Indem sie in solchen Debatten ihre Argumente präsentieren und hinterfragen, schulen sie auch ihre Urteilskompetenz – sie lernen, differenziert über moralische Problemstellungen zu urteilen und die Perspektiven anderer zu berücksichtigen.
Das Inhaltsfeld 2: Menschliche Erkenntnis und ihre Grenzen eröffnet den Lernenden die Möglichkeit, die Grundlagen des Philosophierens als methodisch geführte Reflexion zu erfahren.
Sie setzen sich intensiv mit der Frage auseinander, wie die menschliche Erkenntnis durch Sinneswahrnehmung und Vernunft die Wirklichkeit erfasst und welche Grenzen dieser Erkenntnis gesetzt sind.
Hier steht die Entwicklung der Methodenkompetenz im Fokus: Die Schülerinnen und Schüler lernen, philosophische Probleme systematisch zu analysieren, indem sie zum Beispiel verschiedene erkenntnistheoretische Positionen (wie Empirismus oder Rationalismus) vergleichen und kritisch beleuchten. Darüber hinaus stärken sie ihre Fähigkeit zur selbstständigen Problemanalyse, indem sie gemeinsam in Kleingruppen philosophische Dilemmata untersuchen und diese strukturiert vor der Klasse präsentieren.
Im Inhaltsfeld 3: Das Selbstverständnis des Menschen reflektieren die Lernenden über das Wesen des Menschen als Natur- und Kulturwesen und diskutieren Fragen nach dem Verhältnis von Leib und Seele sowie der Freiheit des menschlichen Willens.
Indem sie philosophische Texte lesen und interpretieren, vertiefen sie ihre Sachkompetenz, da sie zentrale philosophische Theorien (etwa Dualismus oder Monismus) kennenlernen und kritisch prüfen. Durch das Erarbeiten und Präsentieren eigener Positionen in Bezug auf diese Fragen, entwickeln sie gleichzeitig ihre Urteilskompetenz, indem sie schlüssige und begründete Argumentationen aufbauen und verteidigen. In Rollenspielen oder Debatten werden die Lernenden dazu ermutigt, unterschiedliche Positionen einzunehmen und sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen, was die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Empathie fördert.
Das Inhaltsfeld 4: Werte und Normen des Handelns setzt sich mit den ethischen Grundlagen eines sinnvollen Lebens auseinander.
Die Schülerinnen und Schüler hinterfragen, was Glück und Sinn ausmacht, und erarbeiten Kriterien für ein gelingendes Leben. Sie lernen, auf Grundlage verschiedener Moraltheorien moralische Prinzipien zu formulieren und deren Begründungen zu hinterfragen, insbesondere im Hinblick auf Fallbeispiele aus dem Bereich der Ökologie- und Medizinethik.
Hierbei erlangen sie Handlungskompetenz, indem sie praxisnahe ethische Fragestellungen bearbeiten – etwa durch Fallstudien zu aktuellen gesellschaftlichen Konflikten, in denen sie gemeinsam Lösungsansätze entwickeln. In Diskussionen zu ethischen Fragen wie der Verantwortung gegenüber der Umwelt oder dem Umgang mit technischen Innovationen üben sie die Anwendung theoretischer Prinzipien auf reale Problemstellungen, was ihre Fähigkeit zur ethischen Entscheidungsfindung im Alltag stärkt.
Im Inhaltsfeld 5: Zusammenleben in Staat und Gesellschaft setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Legitimation staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen auseinander.
Dabei diskutieren sie Themen wie Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Frieden und die Bedeutung von multikulturellen Gesellschaften. Sie erarbeiten sich Kenntnisse über politische und gesellschaftliche Theorien und vertiefen so ihre Sachkompetenz.
In Projektarbeiten zur globalen Gerechtigkeit oder zu Friedenssicherungsstrategien erwerben sie zudem Handlungskompetenz, indem sie Lösungen für konkrete gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln. Diese Themen werden auch durch simulationsbasierte Lernmethoden (z.B. Planspiele) vertieft, die es den Lernenden ermöglichen, politische Prozesse nachzuvollziehen und ihre Urteils- und Handlungskompetenz in simulierten Diskussions- und Entscheidungsprozessen zu erproben.
Im Inhaltsfeld 6: Geltungsansprüche der Wissenschaften reflektieren die Schülerinnen und Schüler das spezifische Vorgehen der Natur- und Geisteswissenschaften und hinterfragen deren Geltungs- und Objektivitätsansprüche.
Sie lernen, die Grenzen wissenschaftlicher Erklärungen zu erkennen und zu reflektieren, was ihnen hilft, in einer wissenschaftlich geprägten Welt verantwortungsvoll mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umzugehen.
Hier erwerben sie nicht nur Sachkompetenz durch das Verstehen wissenschaftlicher Theorien, sondern auchUrteilskompetenz, indem sie wissenschaftliche Ergebnisse kritisch hinterfragen. Durch die Analyse wissenschaftlicher Debatten – etwa über den Klimawandel oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – lernen sie, unterschiedliche wissenschaftliche Positionen zu beurteilen und deren gesellschaftliche Relevanz zu bewerten.
Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, deren philosophische Interessen über den Rahmen des Unterrichts hinausgehen, findet alljährlich im November ein philosophischer Essay-Wettbewerb auf Landesebene statt. Die Sieger dieses Wettbewerbs sind zu einer philosophischen Winterakademie in Münster jeweils im Februar des Folgejahres eingeladen. Der Wettbewerb soll als Ermutigung dienen, sich im Essay-Schreiben zu üben und eigene philosophische Überlegungen zu formulieren.